Die Sammlungen Braglia und Johennig
bis 31. August
Öffnungszeiten, Infos …
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Emotion zum Stilmittel: Beobachten hieß Empfinden. Triebgesteuert und jenseits von allen akademischen Kanons bannten junge Rebellen aus der Dresdner Künstlergemeinschaft „Brücke“ Seelenlandschaften auf die Leinwand. In Auflehnung gegen die industrialisierte Gesellschaft und ihre Konventionen strebten sie zudem eine naturbezogene Lebensreform an. Der Umkreis der Herausgeber des Münchner Almanachs „Der Blaue Reiter“ begab sich währenddessen auf die Suche nach einer neuen Innerlichkeit in der Kunst, die das rein Intuitive gleichermaßen gelten ließ wie die kultivierte Vernunft.
Auch unabhängig von den beiden wichtigen Gruppierungen wurde freilich der Schönheitsbegriff hinterfragt und erweitert. Den Farben kam dabei eine entscheidende Rolle zu: Ob grell leuchtend oder dämmrig und trüb, wirkten sie anstelle der Helldunkelkontraste als Hauptvehikel der Bilddramaturgie. Werke des deutschen Expressionismus haben an ihrer suggestiven Wirkung bis heute nichts eingebüßt.
In der Ausstellung werden rund 130 Exponate aus der Schweizer Sammlung Braglia und der deutschen Sammlung Johenning erstmals in Wien präsentiert, darunter Werke der deutshcen Expressionisten Emil Nolde, Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, August Macke, Franz Marc, Paula Modersohn-Becker, Paul Klee und Lionel Feininger.
Auswahl der gezeigten Bilder
ALEXEJ VON JAWLENSKY, Heilandsgesicht: Seelische Melodie, 1922 © Renate und Friedrich Johenning Stiftung, Foto: Linda Inconi-Jansen
AUGUST MACKE, Frauen im Park (mit weißem Schirm), 1913 © Renate und Friedrich Johenning Stiftung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
MARIANNE VON WEREFKIN, Die Allee (L’Allée ), um 1917 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Roberto Pellegrini
MAX PECHSTEIN, Junge Dame mit Federhut, 1910 © Renate und Friedrich Johenning Stiftung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Pechstein–Hamburg/Tökendorf/Bildrecht Wien, 2019
ALEXEJ VON JAWLENSKY, Gewitterstimmung, 1916 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
WASSILY KANDINSKY, Murnau – Zwei Häuser, 1908 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
AUGUST MACKE, Badende mit Lebensbäumen, 1910 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
ERICH HECKEL, Fördeufer – Badende am Förde, 1913 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Roberto Pellegrini © Bildrecht Wien, 2019
GABRIELE MÜNTER, Elmau, o.D. © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann © Bildrecht Wien, 2019
HEINRICH CAMPENDONK, Kind mit Luftballon, 1919 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann © Bildrecht Wien, 2019
EMIL NOLDE, Familienbild, 1947 © Renate und Friedrich Johenning Stiftung, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © Nolde Stiftung Seebüll
OTTO MUELLER, Zwei Akte im Walde, 1925 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Roberto Pellegrini
MARIANNE VON WEREFKIN, Das Duell, um 1933 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann
MAX PECHSTEIN, Das gelbe Haus: Waldausgang mit Hochsommerdüne, 1919 © Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Lugano, Foto: Christoph Münstermann © Pechstein–Hamburg/Tökendorf/Bildrecht Wien, 2019
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